Klatschen gegen Wölfe reicht nicht! 

5. April 2024

„Klatschen, rufen, Abstand halten. Außerdem sollen Betreuerinnen ermutigt werden, sich Erste-Hilfe-Kenntnisse bei Tierbissen oder -kratzern anzueignen.“ Diese Tipps aus dem Leitfaden „Wolf-Wald-Kita“ sind der Kern der Antwort der Landesregierung auf die Frage, wie Kinder und ganz allgemein Menschen vor Wolfsangriffen geschützt werden können. Nachdem ein Wolf tagsüber an der Kita vorbei durch Wriedel streifte, hatte ich mich mit einer Anfrage an die Landesregierung gewandt.

In ihrer Stellungnahme macht sie deutlich, dass sie keine Konzepte hat oder plant, um das Eindringen von Wölfen in Ortschaften zu verhindern. Im Gegenteil: Die Landesregierung hält das Auftauchen von Wölfen in Dörfern für etwas Normales. Das Ganze wird mit Verhaltenstipps gewürzt, die vor allem von der Hoffnung getragen sind, dass Groß und Klein damit die Begegnung mit einem Wolf überstehen.

Das Umweltministerium sagt wörtlich zu der mit den Wölfen und ihren Streifzügen entstandenen Situation: „Es kann dabei vorkommen, dass sie Dörfer durchqueren, am Dorfrand nach Nahrung suchen oder in Sichtweite von bewohnten Gebäuden entlanglaufen.“ Dies würde das niedersächsische Wolfsbüro beobachten und auf Maßnahmen überprüfen, Wolfsentnahme sei das letzte Mittel der Wahl.

Wie lange will die Landesregierung warten? Bis etwas passiert? Klatschen gegen Wölfe reicht nicht. Der wesentliche Schutz für die Bevölkerung besteht in einem Wolfsmanagement, in dem sich Wölfe Ortschaften erst gar nicht nähern. Hier ist die Landesregierung in der Pflicht, Lösungen zu schaffen und nicht Lösungen zu verhindern.